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Nach Edirne

Wir verlassen Thassos mit der 11 Uhr Fähre.

Der frühe Vogel kann uns mal........

Es ist sehr windig. Auf der Fähre werden sogar unsere Motorräder angebunden. 120 km bis zur türkischen Grenze und dann nochmal fast eine Stunde bis wir drin sind. Wir müssen zwar nix auspacken, aber man unterliegt hier einem ordentlichen Kontrollzwang. Dreimal allein werden unsere Fahrzeugpapiere kontrolliert. 

Mit den letzten Tropfen des griechischen Benzins ( 1.75 Euro pro Liter) rollen wir auf die erste türkische Tanke. Den Wind hatten wir nicht einkalkuliert. Wir tanken jeder gut 14 Liter bei einem Tankvolumen von 14 Litern. Das war knapp! Bernd hat vor der Grenze noch den halben Liter aus dem Benzinkocher in seinen Tank gekippt. Er braucht immer etwas mehr 😇

Hier kostet das Benzin nur noch 0.75 Euro pro Liter und sparsam wie wir sind.......... 

Die Jungs an der Tanke sind total nett und freuen sich über unsere Sprachkenntnisse.

Merhaba.......es fühlt sich super an wieder in der Türkei zu sein!

Jetzt noch 160 Kilometer. Vor 36 Jahren war Edirne unsere erste türkische Stadt. Wir sind gespannt wie sich die Stadt verändert hat.

Beim ersten Çay (Tee) hören wir den Muezzin. Das haben wir vermisst.

Viel machen wir nicht mehr. Wir suchen uns ein kleines Lokanta, wie das hier halt typisch ist. Die Freundlichkeit ist wie immer überwältigend und wir glänzen mit unserem Schatz von circa 50 türkischen Wörtern.

Bernd und der Besitzer strahlen um die Wette.

Noch 2 Çay und wir fallen ins Bett.

Mit tollem Blick auf die nächste Moschee ( es gibt hier Viele) wachen wir am nächsten Morgen auf.

Wir lassen uns durch das Zentrum der Stadt treiben. Erstes Ziel ist die Selimiye Moschee. Sie gilt als Meisterwerk der osmanischen Architektur. Gebaut von Sinan 1569 bis 1675. Sie hat den selben Kuppelumfang wie die Hagia Sophia. Wir können uns gar nicht satt sehen,  müssen in jeder Ecke mal sitzen. Mit ganz viel Zeit nehmen wir die Atmosphäre in uns auf.

Jetzt erstmal einen Tee. Da wir von Baklava Läden umgeben sind hole ich uns ein "kleines Testpaket".

"Himmel hilf" ist das lecker. Während Bernds Glucosesensor in kürzester Zeit Alarm schlägt, verspeise ich genüsslich die Reste. Wer Baklava nur für "süßes Zeugs" hält, weiss nicht wovon er/sie redet. 


Bernd lässt sich bei einem türkischen Kuaför verwöhnen, ich besuche die nächste Moschee.

Über in Jahrhunderten ausgetretenen Eingangsstufen betrete ich den Vorhof der Drei Balkone Moschee. Dies ist die Eingangstür zum Gebetsraum.

Die Moschee ist im Inneren einfacher  aber nicht weniger faszinierend.

Wunderschön!

Wir geniessen die Strassenrestaurants und shoppen im Basar. Zwei sagenhaft stylische graue Jogginghosen. "Orginal Nike". Wir haben Angst vor der Kälte auf der Rückfahrt und sowas passt super drunter.

Und immer wieder ein Gläschen Tee. Diesmal in einem kleinen Park. Wir beobachten Kinder, Familien, Jugendliche und ganz Alte. Vielleicht spinnen wir ja, aber es wirkt so, als würde nicht jeder nur in seiner Blase leben.

Neben dem Park wollte ich ein Kilo Mandarinen kaufen (50 Cent = 50 Türklira). Die Marktleute wollten Feierabend machen und hatten nur noch einen "kleinen" Haufen Mandarinen dort liegen.  "100 Türklira für den Rest"?  

Ohne mein Gehirn anzuschalten sage ich ja. Jetzt laufen wir mit geschätzt 4 Kilo durch die Gegend und versuchen jedem der will, oder nicht, ein paar Mandarinen zu schenken.


Immer wieder kommen wir durch irgendeinen Basar. Ich empfehle Edirne als Ziel für "Strickwütige".

Heute am Dienstag müssen wir am Nachmittag mit den Motorrädern an der Abfertigung des Optimaexpress sein. Ein paar Stunden bleiben uns noch. "Komm, eine Moschee geht noch !?"

Diesmal schauen wir uns die Alte Moschee, Eski Camıı von 1411 an. Von Aussen eher unscheinbar......

Aber Innen........wir sind schon wieder ganz fasziniert. Schade nur, dass wir die Schriftzeichen nicht lesen können.

Ein letztes Mittagessen bei Önür.

zwei Çay und etwas baklawa.......

.......und wir machen uns auf Richtung Bahnhof. Dem Rezeptionisten ist es noch ganz wichtig uns gegen den bösen Blick zu schützen.

Vielen Dank