· 

Zurück nach Bulgarien

Während ich diese Zeilen schreibe, sind wir bereits in Rumänien, am Fuss der Transalpina. Ganz knapp vor dem Gewitter haben wir uns in eine Pension gerettet. Ich sitze gemütlich auf dem Balkon und schaue dem Regen zu. Er gibt sein Bestes. Aber, von Anfang an.

Es hat sich schon komisch angefühlt: morgens noch bei Sophia und Flo gefrühstückt und am Nachmittag zurück im Motocamp.

Unsere beiden Motorräder stehen parat.

Peatchy hat sie bereits aus der Garage geschoben. Mein Hinterrad war platt. Mal schauen ob wir mit häufigerem Aufpusten bis nach Hause kommen. Beide Batterien sind zu leer zum Starten und kommen erstmal an den Strom.

Es ist wunderbar wieder das Zelt aufzuschlagen und es ist mächtig was los hier, denn die "Balkan Moto Adventure&Touring Group" hatt ein Treffen an diesem Wochende.

Ehe wir uns versehen, werden wir auf die "Bühne" gebeten und werden ausgezeichnet. Wir sind an diesem Abend Diejenigen, mit der weitesten Anreise. 😀 

Dafür gibt es natürlich  ein Zertifikat.

Nach einer kurzen Nacht im Zelt, die Bulgaren haben ausgiebig, aber richtig gut gesungen, gibt es heute eine Testfahrt. Ziel ist der Hotnitza Wasserfall. Beim letzten Mal waren wir zu blöd ihn zu finden, aber jetzt!

Auch finden wir wieder den Einstieg in die Bulgarische Küche. Köstlich, aber wie immer zuviel. Ich liebe es, wenn ich die Speisekarte nicht lesen kann. 

Wieder mal unglaublich, was hier eine Portion ist.

Der Plan ist am Montagmorgen bei Zeiten aufzubrechen, aber wir verquatschen uns mit Martina und Ivo beim Frühstück. Nicht schlimm, denn eigentlich geniessen wir es auch wieder einfach Zeit zu haben.

Es wird 12 bis wir endlich vom Hof fahren. Der Abschied von Ivo fällt uns wirklich schwer. Meine Augen werden feucht. Schaffen wir es nochmal mit Motorrädern  bis hierhin? 

Wir wollen hoffen!!!

Heute soll es aber erstmal nach Rumänien gehen  möglichst weit Richtung Transalpina.

Zuerst gibt es aber einen Abstecher, zu einer der bekanntesten bulgarischen Höhlen, der God Eyes Cave.


Die Löcher, die sich im mittleren Teil der Höhle befinden, sind als Augen Gottes bekannt. Durch Erosion wurden sie langsam aus dem Karst heraus gewaschen. Die Regenspuren wirken wie Tränen. 

Gegenüber hängt Gottes Abbild.

Die Höhle wurde prähistorisch genutzt. Ob als Wohnung oder Kultstätte ist unklar.

Wir sind fasziniert von diesem Ort.

Kein Wunder also, dass wir die 16 Uhr Fähre über die Donau verpassen. So warten wir fast 2 Stunden bis wir endlich übersetzen können. 

Eingeklemmt zwischen den LKW's die zum Teil rückwärts auf die Fähre fahren müssen, üben wir uns in Geduld.

Es ist 19 Uhr als wir den rumänischen Zoll verlassen. Ok, dann bleiben wir im nächsten Ort. Es ist zu spät zum weiter fahren. Das Bier im Hotel zischt so richtig. Es war ganz schön heiss heute.

Am nächsten Morgen gibt es eine blöde Überraschung. Der Reissverschluss meiner grossen Ortlieb Tasche lässt sich nicht mehr öffnen. Nicht vorsichtig und nicht mit Gewalt. Was jetzt? Ziehen wir noch fester geht er vielleicht ganz kaputt und ja......genau das schaffen wir! Ganz schlecht!

Wir sitzen im rumänischen Nirgendwo und brauchen eine Lösung. Wie bekommen wir die Tasche wieder dicht? Wir brauchen nicht lange um sicher zu sein, es muss was Neues her. 

Herr Google erklärt uns, dass es in 80 km Entfernung einen Decathlon gibt. Nix wie hin!

Und das ist das Resultat. Eine Tauchtasche.

Nicht 100% passend, aber immerhin.....

Einem ersten Dichtigkeitstest entgehen wir knapp. 

Der Tag endet mit einem vielversprechendem Blick Richtung Transalpina und ordentlich Hüftgold auf dem Teller 😀