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Das Theater von Epidaurus und der Kanal von Korinth

Zwei weitere Highlights möchten wir uns ansehen.

Von Mystras aus fahren wir auf kleinen Nebenstraßen durch die Peleponnes. Erstaunlich bergig! Die Navi schickt uns auf 1800 m hoch, damit hatten wir nicht gerechnet. Es ist wunderschön hier und die Pinien verströmen einen herrlichen Duft.

Die Dörfchen sind klein und manchmal fühlt es sich so an, als würden wir bei den Leuten  über den Hof fahren.

Dann geht es wieder Richtung Meer....

...nach Epidaurus. 

Es war quasi DAS griechische Kurbad zur damaligen Zeit. Zwar wird auch Apollon in einem eigenen Tempel verehrt, doch ist es zunehmend der Heilgott Asklepios, der die Pilger und Heilungsuchenden nach Epidauros lockt. Der Aufschwung des Asklepios-Kultes hängt wohl vor allem mit der Pestepidemie von Athen und der Gründung des dortigen Asklepios-Heiligtums am Fuße der Akropolis zusammen. Da es die Epidaurer verstanden, ihren Ort als den Geburtsort des Gottes zu preisen, entwickelte sich dieser im 5. spätestens jedoch im 4. Jahrhundert v. Chr. zum bedeutendsten Heiligtum dieses Gottes und wurde sehr reich. Dies kann man vor allem an der in dieser Zeit sich vollziehenden regen Bautätigkeit ablesen.

Katagion, das ehemalige Gästehaus mit 160 Zimmern
Katagion, das ehemalige Gästehaus mit 160 Zimmern

Die Forschung stellt sich den Besuch des Asklepios-Heiligtums in etwa so vor: 

1. kultische Reinigung in einem der zahlreichen Brunnen bzw. im Brunnenhaus

2. Opfer an Apollon

3. Schlafen  im Abaton, dem Allerheiligsten eines griechischen Tempels, um im Traum durch den Gott Asklepios selbst zu erfahren, welche Heilmethode die geeignetste ist 

4. Gespräch mit einem Priester über das anzuwendende Heilverfahren. Dabei konnte es sich um Bäder- und Entspannungskuren, aber auch um operative oder medikamentöse Verfahren handeln. Für den Zeitraum der Behandlung bezog der Patient ein Zimmer im Gästehaus.

5. Als ein Teil der Therapie galten stets auch kulturelle Angebote. Nicht zuletzt deshalb besaß Epidauros ein großes Theater.

Bis zu 14.000 Menschen sollen hier Platz gefunden haben.

An sich ein beeindruckender Ort, aber nach Mystras gestern bleiben wir distanziert. 

Dieser Ort berührt uns einfach nicht. Schade, vielleicht ist die Highlightdichte zu hoch.

Am nächsten Morgen,  Diakopto ist unser Ziel, liegt Korinth auf dem Weg.

Der 6343 m lange Kanal von Korinth wurde 1893 fertig gestellt. Er wurde bis zu 84 m in die Tiefe durch Felsgestein hindurch gearbeitet. Dadurch erreichte man eine Wassertiefe von etwa 8 m.

Erste Planungen um sich die Umrundung der Peleponnes zu sparen, stellte bereits Nero an.

Ohne Dynamit, war das Vorhaben aber doch zu gewaltig und wurde nach Neros Tod wieder eingestellt.

Faszinierend oben auf der Brücke zu stehen.