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Nach Melnik

Faul sitzen wir am Batak See beim Frühstück.

Bernd versucht zu zaubern.........

.....aber es wird nix. Wir müssen doch selbst zusammen packen.


An diesem Tag fahren wir durch sehr unterschiedliche Landschaften. Es geht zurück Richtung Süden. Die kleinst mögliche Strasse ist die 843. 

Es ist die Strasse der Stangenbohnen. 

Die werden hier viel angebaut, wirklich jedes Eckchen wird genutzt. Es ist eine einsame und ärmliche Gegend.

Die Strasse ist in sehr schlechtem Zustand, wird aber aktuell ausgebaut. Im nächsten Jahr könnte das hier ein Motorradtraum sein. Laut Karte soll es hier irgendwo eine Strasse nach Westen geben. In Mapsme ist es aber nur eine Sackgasse und auch die Einheimischen winken energisch ab. OK, dann fahren wir halt den grossen Bogen über Dospat und Goce Delčev nach Melnik. So sehen wir den Dospatsee nochmal aus einer anderen Perspektive.

Mittagessen gibt es gegenüber der Moschee. Die Karte war wie so oft nur auf Bulgarisch, aber es steht immer die Grammzahl dahinter, so dass man eine Ahnung von der Portionsgrösse bekommt. Wir bestellen einfach etwas, was sich gut anhört. Die Bedienung kann nur Bulgarisch.

Das Essen war ganz schön fettig, aber mittags gibt es keinen Schnaps, da sind wir eisern. 

Je tiefer wir in die Ebene kommen, umso wärmer wird es.

Dann geht es zum letzten mal für heute nochmal 1000 m hoch über eine perfekte Passstrasse und auch die Reissverschlüsse gehen wieder hoch. Ich mag das wirklich am Motorradfahren! Man ist so nah dran, an Allem.

Als wir auf der anderen Seite runterfahren, sagen wir fast gleichzeitig "das ist ja wie in Griechenland"! Mit jedem Meter wird es wärmer und es riecht nach Sommer. Die Landschaft ist karger und es gibt viele Weinberge.

Wir sind in Melnik, DEM Weinanbaugebiet Bulgariens. Das können wir uns nun ja auf keinen Fall entgehen lassen.

Mitten in Melnik wohnen wir in diesem kleinen schnuckeligen Hotel. 

Melnik ist mit seinen 200 Einwohnern die kleinste Stadt Bulgariens und aufgrund irgendwelcher historischer Gründe, hat man es dabei belassen. Es gibt viele restaurierte Häuser und die "Dorfmitte" bei unserem Hotel wird von 3 riesigen Platanen geprägt.

Das richtige Ambiente für ein leckeres Abendessen und ein gutes Glas Wein.

Der eigentliche Melnik Wein ist rot, dunkelrot, schwer und hat das Aroma dunkler Beeren. Wir haben "nur" den Hauswein getrunken, dafür aber alle Farben einmal durch und sind am Ende wieder beim Roten gelandet. Leider kann man auf dem Motorrad nix mitnehmen.

Zum Essen gab es unter anderem Kartoffeln mit weissem Käse, das wird hier immer so gereicht

und mein absoluter Favorit: Schafsmilchjoghurt mit Honig und Walnüssen. Zum Niederknien! 

Stimmt die Qualität, ist das Einfachste oft das Beste.

Ja das Leben ist wirklich hart im Moment 😊 und während wir schön in unseren weichen Betten schlummern, lüften die Stiefel auf der Fensterbank für den nächsten Tag.

Wir bleiben einen weiteren Tag. Melnik und Umgebung ist wirklich schön.

Wir fahren vorbei an den Sandsteinpyramiden zum Kloster Rohzen.

Das Kloster Rohzen liegt oberhalb von Melnik, ein friedvoller Ort mit langer Geschichte. Seit dem Mittelalter bis heute ist es bewirtschaftet. Die Kirche ist sowohl innen, als auch aussen mit Fresken gestaltet. 

Wir sitzen lange unter den Weinreben im Innenhof. Der Brunnen plätschert vor sich hin.

Ein Spaziergang durch Melnik macht einen weiteren wunderbaren Reisetag komplett.