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Khmer Tempel an der kambodschanischen Grenze

Eigentlich hätten wir uns gerne Angkor in Kambodscha angesehen. Die Vorstellung selbst auf Motorrad durch das riesige Gebiet mit den vielen Tempeln zu fahren ist einfach zu cool, aber leider aktuell nicht realisierbar. Man darf nur zweimal im Jahr nach Thailand einreisen und wir brauchen unser "zweites Mal" noch für den Weg zurück von Laos nach Thailand, um von dort die Motorräder "zu verschiffen". Von Kambodscha aus klappt die Einreise nach Laos leider nicht. Alles nicht so einfach wie im Schengenraum!  

Deshalb nutzen wir die Möglichkeit, hier im Grenzgebiet ein paar Tempel zu besuchen. Wir werden nicht enttäuscht. Die Anlagen sind nicht so gross und nicht so prächtig, dafür sind wir aber fast alleine und das ist richtig toll.

Von den Khmer hat man in Deutschland normalerweise nur in Verbindung mit den Roten Khmer, dem Terrorregime von Pol Pot gehört. Die Khmer sind heute  die grösste Ethnie in Kambodscha. Nach Einwanderungen aus China entstand das erste Khmer Reich um 800. Bis zum 12.Jahrhundert eroberten sie viele Gebiete und wundervolle hinduistische Tempel entstanden, so auch die in Angkor. Dann konvertierten die Khmer unter Jayavarman VII. nahezuvollständig zum Theravada Buddhismus und die letzten grossen Tempel, jetzt buddhistische, entstanden in Angkor, darunter der Bayon. Ich kann mich noch gut an unseren Besuch dort vor 5 Jahren erinnen. Mächtige Gesichter von Bodhisattvas schmückten die Anlage. Das war phantastisch.

Die Khmer verloren an Einfluß und wurden über die Zeit zum Zankapfel zwischen dem vietnamesischen Reich Annam und dem siamesischen Reich von Ayutthaya. König Norodom führte die Khmer 1863 in die französische Kolonialherrschaft, als er um den Schutz Frankreichs vor den Übergriffen seiner Nachbarn bat. 1887 wurde das Gebiet in die Kolonie Französisch- Indochina über geführt.

Durch eine sehr ländliche Gegend fahren wir gemütlich zum ersten Tempel. 


Phanom Rung heißt der Erste. Er liegt auf dem Hügel eines erloschenen Vulkans.

Zunächst steigt man über einige hohe, buckelige Stufen zum Prozessionsweg hinauf.

Am Ende erahnt man schon weitere Stufen und den Tempel.

Uns fasziniert die Gestaltung und das handwerkliche Geschick. Es herrscht eine friedvolle Atmospäre. Der Ort strahlt Kraft aus. Nagas schützen vor bösen Geistern. In vielen Reliefen sieht man den tanzenden Shiva.

Nicht weit von Phanom Rung sehen wir uns den nächsten Tempel an. Prasat Muang Tam. Der Himmel hat sich bedenklich zu gezogen. Bernd meint "es ist bestimmt toll, so einen Tempel mal im Regen zu besichtigen" und sein Wunsch wird erfüllt.

Es blitzt und donnert. Das sieht wohl nach einer kleinen Zwangspause aus.