Yerevan

Obwohl wir so gar keine Lust auf Stadt haben, fahren wir mit dem Taxi nach Yerevan. Bei SKN kaufen wir Radlager als Ersatzteile, damit wir gerüstet sind für den Fall der Fälle.

Dann bringen wir unsere Enduristan Packtaschen zum Vulkanisierer. Seit der Türkei, sind kleinere Löcher drin, die wir provisorisch geflickt haben. Mittlerweile sind leider Löcher in allen 4 Taschen.

Vulkanisieren hat leider nicht geklappt, aber auch in Armenien ist man erfinderisch. Als wir nach ein paar Stunden zum Abholen kommen, sind alle Taschen geflickt. Nicht schön, aber das ist uns total egal. Hauptsache sie sind dicht.

In Yerevan besuchen wir das Genocide Memorial und Museum. Wir sind geschockt über das Ausmass dieser Gräueltaten. Ein-  bis eineinhalb Millionen Armenier wurden vernichtet. Das dies kein Völkermord gewesen sein soll, das ist ja die Meinung der Türken, ist unglaublich. Besonders schrecklich, dass auch die Deutschen beteiligt waren. Sie haben bewusst weggeschaut und die Osmanen machen lassen. Zitat des damalige Reichskanzler Bethmann Hollweg: „Unser einziges Ziel ist, die Türkei bis zum Ende des Krieges an unserer Seite zu halten, gleichgültig ob darüber Armenier zu Grunde gehen oder nicht. Bei länger andauerndem Kriege werden wir die Türken noch sehr brauchen.“ Auch Waffen sollen die Deutschen geliefert haben.

Wir sind tief betroffen, auch weil wir das Gefühl haben, dass immer eine Bevölkerungsgruppe dazu dient, als Buhmann her zuhalten.

Nach den Armeniern waren es in Deutschland die Juden und jetzt startet schon wieder nationalistische Hetze, diesmal gegen Flüchtlinge, insbesondere muslimische Ausländer.