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Armenien

Wir sind neugierig auf das nächste Land unserer Reise. 

Irgendwie schickt uns das Garmin über eine andere Strasse als wir geplant hatten, aber das ckecken wir zu spät. Wir fahren weiter und nehmen dann halt den Grenzübergang, den die Navi für uns geplant hat. Etwa 15 Kilometer vor der Grenze ist die super neu asphaltierte Strasse abrupt zu Ende und wird zu einer Schlaglochschotterpiste erster Güte. Das kann doch nicht die Strasse zur Grenze sein ?! Es gibt kaum noch Autos. Laut Karte soll das hier eine dicke rote Strasse sein! Kaum zu glauben, aber die Piste führt uns tatsächlich zur Grenze. Da hier null Betrieb ist, sind wir nach einer halben Stunde mit Allem problemlos fertig. Wir müssen noch nicht einmal eine Versicherung abschließen. 10 Euro Gebühr pro Person, wofür auch immer, aber mit offiziellem Stempel und wir sind in Armenien.

Ein wenig zur armenischen Geschichte, die uns vor unserer Reise ziemlich unbekannt war. Als frühe Eckpunkte einer nationalen Eigenständigkeit gelten die Erhebung des Christentums zur Staatsreligion um 314 und das Jahr 405, als die armenische Schrift eingeführt wurde. Somit ist Armenien weltweit das erste christliche Land mit einer sehr wechselhaften und leidvollen Geschichte. 1064 eroberten die Seldschuken Armenien, im 13. Jahrhundert folgten die Mongolen. 1555 wurde das Land zwischen Persien und dem Osmanischen Reich geteilt, ein zweites Mal 1639, als die Safawiden ungefähr das heutige Staatsgebiet erhielten und die Türken den größeren westlichen Teil. Im Russisch-Persischen Krieg verlor Persien 1828 die Provinz Armenien an das Russische Kaiserreich.Vor und während des Ersten Weltkriegs wurde Armenien vom Osmanischen Reich (zum Teil mit Unterstützung und zum Teil durch Wegschauen der Deutschen) systematisch vernichtet. Die Grenze zwischen der Türkei und der russischen Einflusssphäre wurde eigentlich 1922 festgelegt, aber die Türken haben sich nicht an dieses Abkommen gehalten. Hilfe haben die verbliebenen Armenier dann bei Russland gesucht. Die haben sich dann Armenien als Armenisch Sozialistische Sowjetrepublik einverleibt. Erst 1991, mit dem Verfall der Sowjetunion, erhielt Armenien seine Unabhängigkeit. Die Gebiete westlich davon blieben verloren (heutige Türkei). 

 

Unser erster Eindruck von Armenien ist, dass es bessere Strassen  und etwas rücksichtsvollere Autofahrer als in Georgien gibt.

Wir haben uns eigentlich wieder auf´s Zelten gefreut, aber bis zum Sewan See ist es uns heute zu weit. Deshalb suchen wir uns eine Unterkunft in Vanadsor. Uns wird das Laguna Hotel empfohlen. Luxus incl. Frühstück für 26 Euro und ein sicherer Parkplatz. Wir kaufen eine armenische SIM Karte, die knapp 2 Euro für 5 GB kostet :-)