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Tbilisi (Tiflis) - die Stadt der Balkone

Am späten Nachmittag erreichen wir Tbilisi. Uns wurde im Vorfeld gesagt, dass der Straßenverkehr sooo furchtbar sei, war aber nicht schlimmer als Berlin zur Rushhour. Man sollte sich wirklich nicht von anderen verrückt machen lassen.

3 Nächte bleiben wir im Lana Guesthouse. Für uns ist dieses Hostel eine ganz neue Erfahrung. 2 Betten hinter einem Vorhang und man hört alles!!! Leute die neu ankommen, zu den unmöglichsten Uhrzeiten singen, diskutieren oder packen und abreisen.In der ersten Nacht denken wir " Morgen suchen wir uns etwas anderes" aber......wir bleiben, arrangieren uns mit dem Negativen und freunden uns mit den Hostelvorzügen an. Abends wenn wir aus der Stadt "heimkommen" sitzen wir mit anderen auf dem Balkon, quatschen, trinken Wein. Das Lana Hostel wird von Ahmed, einem Ägypter, in sehr charmanter und hilfsbereiter Weise geführt.

In Tbilisi haben wir Zeit in Ruhe alle Dinge zu besorgen, die fehlen und uns durch die Stadt treiben zu lassen. Wir machen kein Sehenswürdigkeiten-Hopping sondern lassen die Atmosphäre der Stadt auf uns wirken. Trinken mal da einen Kaffee oder einen Wein, Essen hier und da ein Häppchen........

Autos sind die absoluten Status Symbole: egal wie abgeranzt das Haus, Hauptsache es steht ein Daimler im Hof.

Es gibt hier sehr viel Armut und dann heizt wieder so ein Irrer mit einem Porsche Cayenne an einem vorbei. Was für Gegensätze!

Aber in erster Linie ist Tblisi für mich die Stadt der Balkone.

 

Irgendwann kamen wir zufällig bei den Mädels von "The Cone Culture" in der 5 Taras Shevchenko St. (Altstadt) vorbei.

Sie machen Eis selber, aber sehr ausgefallene Sorten wie  z.B. Vanille/Lavendel oder Pfirsich/Basilikum.....ein echtes Geschmackserlebnis.

oder das "Cafe le toit" , 20 Kote Afkhazi St.

Herrlicher Kitsch und Plüschsofas, irgendwie cooles Ambiente und die Caramel Crepes zum perfekten Cappuccino waren der Hit.

Es ist sehr schwer diese Stadt zu beschreiben. Ich lasse einfach mal ein paar Bilder sprechen.

Eine ganz wichtige Rolle spielen in Georgien Überweisungsterminals, siehe Photo, die nahezu überall herum stehen. Hier kann man z.B. die Stromrechnung begleichen, Handy aufladen..... Wir haben den Apparat genutzt um unsere "Knöllchen" zu bezahlen.

Zuletzt muss dann natürlich noch die Friedensbrücke erwähnt werden, die 2010 geöffnet wurde und die Altstadt mit dem neuen Rike Park, unterhalb des Präsidentenpalastes verbindet. Diese bogenförmige Fußgängerbrücke besteht aus einer Glas- und Stahlkonstruktion und hat ein 150 m langes Haubendach aus Glas. Sie überspannt den Fluss Kura und wurde vom ehemaligen Präsidenten Saakashvili beim italienischen Star-Architekten Michele De Lucchi in Auftrag gegeben. Dem neuen Präsidenten soll sie gar nicht gefallen und auch die Meinung der Bevölkerung ist geteilt. Uns hat sie beeindruckt. Besonders am Abend herrscht hier reges Leben mit Straßenmusik und die Brücke ist phantastisch beleuchtet.