· 

Akhaltsikhe und Borjomi

Der erste Tag in Georgien. Ab heute wollen wir unser Reisetempo deutlich verlangsamen.

Aus der Entfernung sieht das Rabati Castle interessant aus, also fahren wir da mal vorbei.

Das Castle stammt aus dem 13-14 Jh., mit ehemaliger Moschee. Die Renovierung 2012, bei der die Moschee ein goldenes Dach erhielt, war, wie man uns erzählt hat, in Georgien nicht nur wegen Denkmalschutzbedenken umstritten, sondern auch wegen der dubiosen Finanzierung, die aus dem Budget der Polizei kam. Wir wandeln durch die interessante Anlage, die recht zusammengewürfelt aussieht, aber schöne Blicke eröffnet.

Auf dem Rückweg durchs Städtchen haben wir einen gut besuchten, kleinen Imbiss gesehen. Schräg gegenüber gab es einen markierten Bereich auf der großen Kreuzung, in dem ein Auto parkte. Prima dachten wir und stellten uns daneben. Mit einem gefüllten, sehr leckerem Brot saßen wir kurze Zeit später auf einer nahen Parkbank. Das Auto fuhr weg und wir dachten schon, hm..... sieht irgendwie komisch aus, wie unsere Motorräder da stehen. Kaum zu Ende gedacht,  war auch schon die Polizei da. Sehr freundlich, aber bestimmt wurden wir zum Umparken aufgefordert und mussten alle Papiere vorzeigen. Wir müssen nun beide je 10 Lari  ( 3,50 Euro) Strafe zahlen, sonst bekommen wir Probleme bei der Ausreise. Bargeld dürften sie nicht annehmen, das Geld muss überwiesen werden.

Nach gemütlichen 50 Kilometern kommen wir nach Borjomi und werden herzlichst in dem kleinen Guesthouse Metreveli empfangen. Auch hier ist wieder alles einfach, aber total sauber. Das Bad wird von 6 Gästen und der Familie geteilt. Ein Imbiss wird auf den Tisch gestellt und eine ganze Kanne Wein. Wir freuen uns über soviel Gastfreundschaft. Irgendwie sind wir aber immer noch irritiert von Georgien. Die Städtchen und Häuser sind so runtergekommen, häufig denken wir, wohnen da wirklich noch Menschen drin und dann kommt man in ein Haus, wo innen und außen wenig zusammen passen. Wir fühlen uns irgendwie hin- und her gerissen und haben nach wie vor das Gefühl, noch nicht richtig angekommen zu sein.